Zum 1. April hat eine erneute Gebotsrunde für die Innovationsausschreibungen der Bundesnetzagentur stattgefunden. BayWa r.e. hat sich an der Ausschreibungsrunde erfolgreich beteiligt und den Zuschlag für einen Solarpark mit Elektrospeicher (Solarpark „Kreuth“) in der Marktgemeinde Beratzhausen in der Oberpfalz erhalten.
Der Solarpark „Kreuth“ befindet sich derzeit am Anfang des Genehmigungsverfahrens und könnte im ersten Quartal 2023 in Betrieb genommen werden. Der Solarpark wird eine Leistung von ca. 16 MWp und einen Elektrospeicher mit einer Leistung von ca. 6 MW umfassen. Die Speicherungskapazität des Batteriespeichers wird ca.11 MWh betragen. Dies entspricht einer Kapazität von etwa 200 Mittelklasse-Elektroautos. Das Speicher-Expertenteam der BayWa r.e. hat die Dimensionierung der innovativen Hybrid-Lösung in Zusammenarbeit mit führenden Industriepartnern durchgeführt.
Die Anlagenkombination wird es unter anderem ermöglichen, zur Mittagszeit Strom aus der PV-Anlage dem Speicher zuzuführen, um ihn dann wiederum bei Bedarf ins Netz einzuspeisen. Der Speicher leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit.
Das Projekt soll jährlich etwa 17.000 MWh an Grünstrom produzieren, was dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 5.500 deutschen Haushalten entspricht. Zudem werden durch den Solarpark im Jahr 10.500 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus sorgen ökologische Ausgleichsmaßnahmen dafür, die Artenvielfalt vor Ort zu erhalten und zu stärken.
Matthias Beer, erster Bürgermeister der Marktgemeinde Beratzhausen, erklärt: „Auf unserem Gemeindegebiet wird bereits jetzt die vierfache Menge des eigenen Strombedarfs nur durch erneuerbare Energien produziert. Damit sind wir ein Musterbeispiel für die Energiewende auf kommunaler Ebene. Wir freuen uns über die Entwicklung des Solarparks Kreuth, weil er sich optimal in die Landschaft integriert und die lokale Wertschöpfung fördert. Wir sind sehr stolz darauf, dass so ein innovatives Projekt bei uns entstehen wird.“
Marc Krezer, Teamleiter Projektentwicklung Deutschland bei BayWa r.e. kommentiert die Förderung: „Es ist erfreulich, dass wir auch in dieser Ausschreibungsrunde einen Zuschlag der Bundesnetzagentur erhalten haben. Mit diesem großen Speicherprojekt werden wir unsere Expertise für neue Marktmodelle weiter ausbauen. Wir freuen uns, dass die Marktgemeinde Beratzhausen dieses innovative Projekt unterstützt. Die Förderung und der Ausbau von innovativen Anlagekombinationen, bei denen überschüssige Energie gespeichert und der Strom somit nicht verloren geht, sind essenziell für das Gelingen der Energiewende.“
Aus Sicht der BayWa r.e. gibt es hinsichtlich der Vorgaben im Rahmen der Innovationsschreibung jedoch noch Nachbesserungsbedarf, um das vollständige Potenzial der Batteriespeicher auszuschöpfen: „Speicher, die Teil einer Anlagenkombination sind, dürfen derzeit nur mit Strom aus der angeschlossenen Erzeugungsanlage, nicht aber mit Netzstrom beladen werden. Das heißt, die Batterie kann ausschließlich die Stromeinspeisung aus der angebundenen Anlage zeitlich verschieben, steht aber darüber hinaus für keine weiteren netzdienlichen Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung. Technisch wäre dies jedoch durchaus möglich und würde weitergehende netzdienliche Nutzungskonzepte der Batteriebewirtschaftung ohne zusätzliche Förderung ermöglichen“, so Krezer.