BayWa r.e. erkannte bereits vor einigen Jahren das Potenzial östlich von Berka im Landkreis Northeim, Niedersachsen, und pflegt seither erfolgreich den Kontakt zu den Landeigentümern. Ebenfalls wird seither wiederholt der Kontakt zum Landkreis Northeim bezüglich des Planungsrechts für das Windparkvorhaben Berka aufgenommen.
Wir müssen mehr Tempo machen beim Ausbau der Windenergie, damit wir die Klimaschutzziele erreichen und die Energiewende umsetzen können. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Windenergie in Niedersachsen und gehen hier im Einklang mit Natur- und Artenschutz unseren Niedersächsischen Klima-Weg zu mehr Windkraft und mehr nachhaltig erzeugtem Strom.
- Projektfläche
Die Projektfläche befindet sich im Landkreis Northeim, angrenzend an den Landkreis Göttingen. Zwischen den Ortschaften Dorste, Wulften, Lindau und Berka erstreckt sich die ca. 155 ha große Fläche. Sie liegt auf einer Höhe von 135 m bis 225 m über NN.
Auf dieser bereits im Jahr 2016 durch Nutzungsverträge gepachteten Fläche, plant die BayWa r.e. Wind GmbH aktuell mit bis zu 5 Windenergieanlagen. Als herstellerunabhängig agierendes Unternehmen können wir flexibel und schnell auf Neuerungen hinsichtlich der Anlagentechnik reagieren, um eine bestmögliche Windertragsausbeute zu gewährleisten.
Zur Minimierung räumlicher Eingriffe wird die Zuwegung des Gebiets bestmöglich über vorhandene Straßen und Wirtschaftswege realisiert.
Die folgende Karte zeigt die Potenzialfläche innerhalb welcher, unter Beachtung erforderlicher Restriktionen, die Windenergieanlagen errichtet werden können. Die in Rot dargestellte Windparkfläche stellt die angenommene baurechtlich erforderliche Abstandsfläche dar.
Übersichtskarte
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Rechtliche Planungsgrundlage
Die Errichtung und der Betrieb von Windenergieanlagen sind im Außenbereich nach § 35 BauGB privilegiert, das heißt, die Errichtung von Windenergieanlagen im Außenbereich ist unter bestimmten Voraussetzungen genehmigungsfrei. Die Privilegierung soll den Ausbau Erneuerbarer Energien fördern und den Genehmigungsprozess für Windenergieanlagen vereinfachen.
Ein neuer Raumordnungsplan soll voraussichtlich im Jahr 2026 vorliegen.
Die Fläche ist im Osten durch einen bestehenden Modellflugplatz inklusive eines erforderlichen Schutzabstandes beschnitten. Gegenwärtig laufen Gespräche zwischen der BayWa r.e. und dem Modellflugplatz für eine einvernehmliche Lösung.
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Abstandskriterien
Um den verschiedenen Nutzungsansprüchen gerecht werden zu können, sind Mindestabstände beim Bau von Windenergieanlagen vorgeschrieben. Hierbei steht vor allem das Wohl der Bewohner der umliegenden Ortschaften im Vordergrund.
Abgestimmt mit den Abstandskriterien des Landkreises Northeim wurden folgende Mindestabstände beim Ermitteln der Potenzialfläche und für künftige Layoutplanungen berücksichtigt:
- Abstand zur Siedlungsbebauung 1.000 m
- Abstand zur Einzelhausbebauung 600 m
- Abstand zu Gewerbegebieten 400 m
- Abstand zu Wäldern 100 m
- Abstand zu Autobahnen 40 m
- Abstand zu Bundes-, Land-, und Kreisstraßen 20 m
Das neu ausgewiesene Wohngebiet südöstlich von Berka wird in der gegenwärtigen Planung bereits berücksichtigt.
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Flächeneignung
Windenergieanlagen auf Ackerflächen oder Feldern sind keine Seltenheit. Unsere jahrelange Erfahrung zeigt, dass sich eine landwirtschaftliche Nutzung gut mit der Nutzung von Windenergie vereinbaren lässt. Die aktuelle Nutzung der dortigen Flächen stellt demnach gute Bedingungen für den Bau von Windenergieanlagen dar.
Die bisherigen Nutzungsarten werden, in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern, beim Bau der Anlagen berücksichtigt, sodass die bisherige Nutzung fortwährend zu gewährleisten ist.
Werden dazu die dortigen Windverhältnisse betrachtet, ist festzustellen, dass bei einer Höhe von 135 m bis 225 m über NN und angenommenen Turmhöhen von 125 m bis 165 m für die Windenergie gute Windverhältnisse vorherrschen, die für solide Erträge sorgen werden.
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Natur- und Artenschutz
Als Unternehmen mit einem grünen Geschäftsmodell liegt der BayWa r.e. besonders der Natur- und Artenschutz am Herzen. Da jede bauliche Errichtung eine Veränderung der Natur und Landschaft darstellt, ist es uns ein wichtiges Anliegen in Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde entsprechend sensibel mit der Tier- und Pflanzenwelt umzugehen. Die naturschutzfachliche Voreinschätzung ergab keine Betroffenheit von Schutzgebieten. Die Mindestabstände zu den Schutzgebieten werden eingehalten.
In einem Radius von 5.000 m um die Projektfläche werden wenige Schutzgebiete tangiert. Die nächstgelegenen Schutzgebiete sind folgende:
- Landschaftsschutzgebiet „Westerhöfer Bergland – Langfast“ ca. 100 m nördlich der Projektfläche
- Das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Sieber, Oder, Rhume“ ca. 1.000 m südwestlich der Projektfläche
- Das Naturschutzgebiet „Oderaue“ ca. 1.000 m südwestlich der Projektfläche
- Das Naturschutzgebiet „Rhumeaue/ Ellerniederung/ Gillersheimer bachtal“ ca. 1.200 m südwestlich der Projektfläche
Schutzgebiet
Da die geplante Eignungsfläche außerhalb jeglicher Schutzgebiete liegt und ausreichend große Abstände aufweist, ist nicht von einer Beeinträchtigung dieser durch die Nutzung von Windenergie auszugehen.
Im Landkreis Northeim herrscht ein hohes Vorkommen an windkraftsensiblen Vogelarten, welche auch im Vorhabengebiet kartiert wurden. Fortwährende Kartierungen gemäß dem niedersächsischen Leitfaden finden seit dem Frühjahr 2021 statt und dienen als Vorbereitung für einen Genehmigungsantrag.
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Genehmigungsverfahren
Im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) werden alle betroffenen Fachbehörden sowie Träger öffentlicher Belange beteiligt. Vor der Einreichung eines Antrages auf Genehmigung ist die Erstellung umfangreicher Gutachten erforderlich.
Unter anderem werden folgende Aspekte intensiv geprüft:
- Schallschutz
- Schutz vor Schattenwurf
- Baugrund und Trinkwasser
- Arten- und Naturschutz
- Landschaftsbild
- Umweltverträglichkeitsprüfung
Außerdem schließt das BImSchG eine Öffentlichkeitsbeteiligung mit ein, bei dem jedem Bürger die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme gegeben wird.
Zeitplan
Sprecherkreis Berka
Im Jahr 2020 führte der Sprecherkreis Berka ein Ausschreibungsverfahren durch, bei dem mehrere Angebote von verschiedenen Projektentwicklern eingeholt wurden. Nach deren Prüfung und ersten Gesprächen sprach der Sprecherkreis der BayWa r.e. Wind GmbH sein Vertrauen aus. Bei den anschließenden Vertragsverhandlungen, einschließlich einer externen rechtlichen Prüfung, wurden die Interessen der Grundstückseigentümer stets gewahrt und umfangreiche Beteiligungsmöglichkeiten zur Erhöhung der Akzeptanz ausgearbeitet.
Wir danken dem Sprecherkreis herzlich für das ausgesprochene Vertrauen und die stets offene sowie konstruktive Kommunikation. Dies ermöglichte es aus dem Windparkvorhaben Berka ein umfängliches, transparentes und nachhaltiges Energieprojekt zu konstruieren, welches große Mehrwerte für die gesamte Region beinhaltet.
Unser Projektteam
- Projektentwicklung
Sascha Waldmann
Meine Motivation für alternative Energien in dem Bereich der Projektentwicklung für Windenergie ist nicht nur eine berufliche, sondern auch eine persönliche Entscheidung.
Mein früherer Werdegang fing bei der Braunkohle Wirtschaft an woraufhin die Autoindustrie folgte, in welcher ich speziell bei der Forschung mitwirkte. Hierbei sammelte ich über 18 Jahre Erfahrungen im Bereich der Projektentwicklung.
Mein Entschluss meine Erfahrungen und mein Studium für die Wind Branche einzusetzen, ist eine Entscheidung, die ich bewusst traft.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Leser daran erinnern, dass wir alle nur gemeinsam dem Klimawandel entgegenwirken können.
Sarah Steinert
Seit 2018 bin ich als Projektassistentin bei der BayWa r.e. Wind GmbH angestellt und unterstütze die Projektentwicklung insbesondere bei der Grundstückssicherung und Vertragsverhandlungen. Als gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte bringe ich ein gewisses juristisches Wissen mit und habe noch einmal einen anderen Blickwinkel auf die Umsetzung in der Projektentwicklung.
Es macht mir sehr viel Freude in Teamarbeit an den Projekten zu arbeiten und diese voranzubringen und so auch beruflich meinen Beitrag zum Klimawandel beizutragen.
Ralf Thomsen
Seit 2001 bin ich als Projektentwickler für die Windenergie tätig. Als gebürtiger Nordfriese und Insulaner bin ich mit der unerschöpflichen Kraft des Windes sehr vertraut und war bereits in meinem Elektrotechnik Studium mit den ersten großen Windenergieanlagen (Growian) befasst. So ist es heute für mich eine Passion, erneuerbare Energie zur Rettung unseres Klimas mit zu entwickeln.
Seit 2005 bin ich bei der BayWa r.e. maßgeblich mit den Projekten Gillersheim, Berka und Steinberg im Landkreis Northeim betraut und bin sehr froh über die sehr wertvollen Verbindungen zu allen Landeigentümern und Planungsgremien. Mein persönlicher Antrieb und Anspruch ist, ein nachhaltiges Energieprojekt für die ganze Region mitzugestalten und lässt sich hier hervorragend mit allen Beteiligten gemeinsam umsetzen. Ich freue mich sehr auf die weiteren Gespräche und Fortschritte und stehe jederzeit für Fragen und Anregungen zu den Projekten zur Verfügung.
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Akzeptanz und Bürgerbeteiligung
Andreas Hornig
Bereits seit 1997 bin ich im Bereich der erneuerbaren Energien tätig, zunächst 16 Jahre als niedergelassener Rechtsanwalt, dann in verschiedenen Positionen in größeren Unternehmen. Während dieser langen Zeit habe ich die Entwicklung der Windindustrie hin zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig miterleben und zum Teil auch -gestalten dürfen. Bei der BayWa r.e. bin ich seit 2019 für die Strukturierung von Bürger- und Gemeindebeteiligungen zuständig.
Gute Projekte sind für mich solche, die nicht nur wirtschaftlich sind und günstigen und sauberen Strom produzieren, sondern die auch vor Ort von einer hohen Zustimmung getragen sind. Dafür ist es wichtig, dass die Bevölkerung von dem Windpark profitiert und vor allem die dörfliche Gemeinschaft nicht darunter leidet, die den ländlichen Raum ja gerade so sehr auszeichnet.