BayWa r.e. weiht das 12-MW-Windparkprojekt Clos Neuf in der Bretagne ein – ein Vorzeigeprojekt in Bezug auf gesellschaftliche Akzeptanz und Bürgerbeteiligung in Frankreich. Bürgerinnen und Bürger aus dem Umland und der weiteren Region trugen mit insgesamt einer Million Euro zu dem Projekt bei und investierten 500.000 EUR als Anteilseigner und weitere 500.000 EUR als Anleihegläubiger. Das französische Finanzinstitut Banque des Territoires und Partner Quénéa vervollständigen den Kreis der Investoren. Zwei Drittel der beteiligten Bürger wohnen im Umkreis von 10 km des Windparks.
Über diese finanzielle Beteiligung hinaus sind die Bürgerinvestoren direkt in Entscheidungen in der Betriebsphase des Windparks eingebunden – ein Novum in Frankreich. Sie können unter anderem über die Vergabe von lokalen Aufträgen an Unternehmen mitentscheiden. Darüber hinaus werden zwei Vertreter gewählt, die im erweiterten Strategieausschuss des Clos Neuf Projekts sitzen.
"Eine stärkere Einbeziehung der Anwohnerinnen und Anwohner in unsere Erneuerbare-Energien-Projekte, von Beginn der Entwicklungsphase an, ist eine Grundvoraussetzung für ihre Akzeptanz und sehr wichtig für uns. Unsere innovative Zusammenarbeit mit der Banque des Territoires bietet sichere Rahmenbedingungen für eine Beteiligung und reduziert das Risiko für Bürgerinvestoren und lokale Behörden, die zu dem Projekt beitragen wollen,“ erklärt Can Nalbantoglu, Geschäftsführer der BayWa r.e. France.
Das Projekt stieß in keiner der verschiedenen Entwicklungsphasen auf Widerstand, was die hervorragende Zusammenarbeit des französischen Teams von BayWa r.e. und Quénéa mit der Gemeinde und den Anwohnern unterstreicht. Auch in ihren deutschen Projekten setzt BayWa r.e. stark auf eine enge Einbindung der lokalen Bevölkerung in allen Entwicklungsphasen eines Windparkprojekts, insbesondere durch frühzeitige Information und Kommunikation. Dazu gehören unter anderem Informationsveranstaltungen, Projekt-Homepages oder auch gemeinsame Windpark-Begehungen unter Einsatz einer für BayWa r.e. entwickelten Augmented Reality Technologie, die eine realistische Darstellung der geplanten Anlagen ermöglicht, bevor diese errichtet werden.
Gemeinden in Deutschland profitieren zudem von der gesetzlichen Möglichkeit, an den Einspeiseerlösen beteiligt zu werden – eine Form kommunaler Teilhabe, die für BayWa r.e. selbstverständlich ist. In Bezug auf eine finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bietet BayWa r.e. verschiedene Optionen, beginnend bei einer eigens geschaffenen Investitionsplattform, bei der sich die Anwohner der Windparks unkompliziert und bereits mit kleinen Summen beteiligen können. Zudem können Anteile von Windparks an eine lokale Bürgerenergiegesellschaft übertragen werden.
Lorenzo Palombi, Global Director of Wind Projects bei BayWa r.e., kommentiert: "Die Gemeinden müssen bei jedem Schritt in die Entwicklung eines Projekts miteinbezogen werden. Das liegt uns bei BayWa r.e. am Herzen. Partnerschaften mit Bürgern und Institutionen sowie die Schaffung wirtschaftlicher und strategischer Beteiligungsoptionen sind mögliche Wege, um dieses Engagement zu unterstreichen und die vielfältigen Vorteile grüner Energien hervorzuheben. Ein Erneuerbare-Energien-Projekt stellt einen Wandel dar, der über den sozioökonomischen Nutzen hinaus auch frischen Wind in die Gemeinden bringt und so die Dynamik schafft, die wir für eine nachhaltigere und bessere Zukunft für uns alle so dringend benötigen."
Das Clos Neuf-Windparkprojekt besteht aus vier Anlagen mit einer Gesamtleistung von 12 MW. Sie werden pro Jahr 26 GWh erzeugen, was dem Stromverbrauch von 14.000 Anwohnern in der Bretagne entspricht. Dadurch werden 8.120 Tonnen CO2 Emissionen pro Jahr vermieden und ein Beitrag zu den französischen Klimazielen für 2030 geleistet.