Velux und BayWa r.e. arbeiten künftig zusammen, um die europäischen Betriebsaktivitäten des weltweit führenden Dachfensterhersteller bis 2024 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu versorgen.
Durch Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) wird die Entwicklung von zwei neuen Solarparks in Südspanien, in der Nähe von Sevilla und Granada, vorangetrieben. Letzterer, der Alhendín-Solarpark, wird eine innovative Agri-PV-Anlage enthalten, die es ermöglicht, Getreide zwischen den Solaranlagen anzubauen. Es ist die erste Agri-PV-Anlage von BayWa r.e. in Spanien.
Mehr Erneuerbare Energien am Netz
Die beiden Anlagen, die 2023 und 2024 ans Netz gehen, werden jährlich 167 GWh Grünstrom erzeugen, was dem Stromverbrauch von etwa 45.000 europäischen Haushalten entspricht. 80 Prozent des erzeugten Stroms werden direkt an Velux geliefert, der restliche Anteil wird ins Netz eingespeist. Die neuen PPAs werden den CO2-Fußabdruck von Velux aus den europäischen Betriebsaktivitäten jährlich um etwa 40.000 Tonnen CO2-Äquivalente verringern.
Lars Petersson, CEO der Velux Gruppe kommentiert das Projekt: „Velux ging es schon immer darum, Tageslicht in das Leben der Menschen zu bringen. Nun freuen wir uns sehr, die Nutzung des Tageslichts, genauer gesagt der Solarenergie, einzusetzen, um unsere Betriebsabläufe in den nächsten Jahren klimaneutral zu gestalten. Unser Unternehmen hat sich dazu verpflichtet, die Klimakrise zu bekämpfen und eine nachhaltige Führungsrolle zu übernehmen. Dank der Zusammenarbeit mit BayWa r.e. sind wir auf dem besten Weg, unsere betrieblichen CO2-Emissionen bis 2030 vollständig zu vermeiden oder auszugleichen."
Leuchtturmprojet für Natur und Gesellschaft
10 Prozent des Solarparks Alhendín werden als Agri-PV-Anlage genutzt – eine neue Solaranwendung, die Nahrungsmittelproduktion und Energieerzeugung kombiniert. BayWa r.e. ist Vorreiter auf diesem Gebiet. Damit weiterhin Landwirtschaft betrieben werden kann, wurde diese Anlage speziell mit höheren Modulreihen und größeren Abständen konzipiert. Dadurch können moderne Landmaschinen zwischen den Modulreihen hindurchfahren, wie in diesem Fall zur Getreideproduktion. Die PV-Module werden außerdem zum Sammeln von Regenwasser verwendet, was dem Landwirt helfen wird, fortlaufende Risiken durch den Klimawandel und Dürre in einem sehr trockenen Gebiet zu bewältigen, und außerdem den „Water-Energy-Food“ Nexus stimuliert.
Die PPAs sind wegweisend für Natur und Umwelt und repräsentieren ein Konzept, bei dem Solarenergieerzeugung im Einklang mit der Natur und der lokalen Bevölkerung ermöglicht wird. Die Entwicklung der beiden Solarparks wird mit einem detaillierten Zeitplan sowie einer Reihe von Gemeinschafts- und Umweltmaßnahmen einhergehen, die die regionale Artenvielfalt verbessern und die Beteiligung der lokalen Bevölkerung fördern werden.
Um sicherzustellen, dass die Solarparks stets der Umwelt zugutekommen und die angrenzenden Gemeinden berücksichtigen, wird BayWa r.e. in Zusammenarbeit mit nahe gelegenen Universitäten wie der Universidad Autónoma de Madrid und der Universidad de Córdoba eine interdisziplinäre Forschungsgruppe bilden, deren Ergebnisse in eine umfassende und maßgeschneiderte Standortstrategie einfließen werden.
„Dieses Projekt ist so einzigartig, weil wichtige Synergien zwischen Solarerzeugung, Agri-PV, Gesellschaft und Biodiversität gehoben werden. Darüber hinaus spiegelt es unser starkes Engagement für nachhaltige Initiativen wider“, sagt Matthias Taft, CEO von BayWa r.e. „Führende Unternehmen wie Velux spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und können einen wichtigen Beitrag zur Erschließung nachhaltiger Lösungen leisten. Die Energiewende in Unternehmen voranzutreiben ist ein wesentlicher Schwerpunkt für uns. Die Zusammenarbeit mit der Velux Gruppe ist daher ein wichtiger Meilenstein für BayWa r.e. und wir freuen uns sehr, sie mit diesem Agri-PV-PPA bei der Erreichung ihrer Erneuerbaren-Energien-Ziele zu unterstützen.“
Unterstützung bei der Erreichung von VELUX‘ Klimazielen
Die beiden Solarparks werden es Velux nach ihrer Inbetriebnahme ermöglichen, die Emissionen aus den Betriebsaktivitäten des Dachfensterherstellers bis 2030 um 100 Prozent zu reduzieren. Dieses Ziel ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie 2030, mit der das Unternehmen eine Vorreiterrolle im Bereich Klima und Natur einnehmen will. Darüber hinaus wird der historische CO2-Fußabdruck des Unternehmens seit seiner Gründung im Jahr 1941 und bis 2041 durch Waldschutzprojekte mit dem World Wide Fund for Nature eingefangen, und die Emissionen in der Wertschöpfungskette sollen bis 2030 halbiert werden.
Schneider Electric, führender Unternehmensberater für die weltweite Strombeschaffung aus Erneuerbaren Energien, unterstützte Velux bei der Auswahl der Projekte und den Verhandlungen.