Größe und Dauer der Bauarbeiten
- Ist der Park nicht zu groß für die Gemeinde mit 30,8 ha und 23,6 MWp, 26.000 MWh, 41.000 Module?
Der geplante Solarpark fügt sich ein in übergeordnete Planungen der Gemeinde Maroldsweisach, den Ausbau Erneuerbarer Energien zu fördern. Der Marktgemeinderat hat sich auch Gedanken zu den Flächen gemacht und im Mai 2019 strenge Maximalbegrenzungen festgelegt: Nur bis zu rund 5% des Gemeindegebietes, also 143 ha, dürfen als Flächen für PV-Freiflächenanlagen vorgesehen werden. Mit 30,8 ha sehen die Planungen der BayWa r.e. Solar Projects eine auf die Region abgestimmte Größe vor – sie betreffen nur 0,42855 Prozent der Gemeindefläche.
- Ist der geplante Solarpark besonders groß?
Der von der BayWa r.e. Solar Projects geplante Solarpark ist nicht groß im Vergleich zu Megaparks. Andernorts entstehen tatsächlich große Anlagen, z. B.:
- Bernau bei Berlin: ENBW Solarpark Weesow-Willmersdorf der Stadt Werneuchen: 187 MW, 209 ha (davon 164 bebaut): 465.000 Module, Ertrag 180 Mio. KWh ca. 50.000 Haushalte rechnerisch, spart 129.000 Tonnen CO2
- Solarpark Witznitz, ehem. Braunkohletagebau bei Leipzig 2023: 650 MW: 500 ha + 150 ha Ausgleichsflächen, 1,1 Mio. Module
- Signal-Iduna, Finanztochter Hansainvest Real Assets: Solarpark Sommer 2023 Fertigstellung: Brandenburg 170 ha auf Ackerfläche mit geringer Bodenqualität, 180 GWh, 64.000 Haushalte, Einsparung 90.000 Tonnen CO2
- Größte 2023 geplante Anlage in Europa: Arad, Westrumänien 1,6 Mio. Module, 1044 MW, 370.000 Haushalte, 500 Vollzeitstellen für über 2 Jahre, anschließend 30 Vollzeitkräfte für den Dauerbetrieb
Auch im Vergleich zu lokalen Solarparks in der näheren Umgebung ist der geplante Solarpark in Allertshausen eher überschaubar:
- Solarpark Ermershausen, knapp 60 ha
- Solarpark Bundorf, über 100 ha
- Wie lange werden die Bauarbeiten dauern?
Die Installationszeit einer PV-Anlage hängt von der Anzahl der Module, der Leistungsgröße und den bautechnischen Gegebenheiten ab. In der Regel ist die Montagezeit aber wesentlich kürzer als bei klassischen Bauarbeiten, wie z. B. dem Bau eines Hauses, da die einheitlichen Elemente und Systeme vorgefertigt sind. Im vorliegenden Fall wird mit circa 4 bis 5 Monaten geplant.
Sichtschutz und Landschaftsintegration
- Gibt es Sichteinschränkungen?
Im Rahmen der Projektplanung werden mögliche Sichtachsen von Beginn an miteinbezogen. Dabei gilt es auch den Blick vom Zeilberg zu berücksichtigen. Die Untersuchungen umfassten etwaige Verspiegelungen als auch die Blickverhältnisse der Aussichtsplattform. Zudem geht die BayWa r.e. Solar Projects in den Dialog mit den Menschen vor Ort. Im Ergebnis konnte ein gutes Resultat erzielt werden. Damit es möglichst keine optischen Beeinträchtigungen gibt, werden etwaige Sichtachsen in der von Menschen zu sehender Höhe abgemildert, indem die maximal 3,8 m hohen PV-Module mit Sträuchern und Hecken optisch aufgewertet werden. Damit wird der Solarpark optisch ideal in die Umgebung eingebunden. Dies bietet neben den zahlreichen Vorzügen des Projektes zudem bessere Entwicklungsmöglichkeiten für Fauna und Flora.
- Warum sind im Internet Bilder zu finden, die weitaus mehr optische Beeinträchtigungen durch den Solarpark darstellen?
Im Internet kursieren unterschiedliche, teils richtige und teils irreführende Bilder aus unterschiedlichen Sichthöhen. Ausschließlich die Bilder von der Aussichtsplattform des Zeilbergs aus zeigen die tatsächlichen Verhältnisse. Andere Bilder, wie Drohnen- oder Luftbildaufnahmen, führen Bürgerinnen und Bürger in die Irre. Menschen befinden sich nicht auf Flughöhe von Drohnen, so dass eine Darstellung von angeblichen Sichtbeeinträchtigungen aus diesen Aufnahmen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Alle Sichtschneisen in der tatsächlich von Menschen zu sehenden Höhe, wie z. B. von der Aussichtsplattform des Zeilbergs, werden in den Planungen berücksichtigt. Sie werden durch Maßnahmen wie Sträucher und Hecken abgemildert, damit es möglichst wenig optische Beeinträchtigungen gibt.
Chancen durch den Solarpark
- Wie viel Strom wird die Gemeinde durch den neuen Solarpark gewinnen?
Im Jahr 2019 bezog die Gemeinde Markt Maroldsweisach Strom aus Erneuerbaren Energien im Umfang von 14.527 MWhel/a. Davon entfielen 30% auf PV-Anlagen auf Freiflächen. Eine von der Gemeinde beauftragte und vom Ingenieurbüro Strunz erstellte Potenzialanalyse aus dem Jahr 2020 geht von einer Steigerung von bis zu 241% bis zum Jahr 2030 aus, was einen Umfang von bis zu 29.297 MWh/a darstellt. Gemeinsam mit einem Ausbau von PV-Anlagen auf Dächern kann dies den Wegfall fossiler Energieträger ausgleichen.
- Welche Wertschöpfung entsteht vor Ort?
Die BayWa r.e. Solar Projects arbeitet vorwiegend mit regionalen Akteuren zusammen, wie dem Planungsbüro, dem Vermesser oder dem Gutachter. Auch die Vergabe von dauerhaften Dienstleistungen, wie z. B. der Grünpflege, wird an lokale Unternehmen bzw. Landwirte vor Ort erfolgen. Zudem leistet das Unternehmen langfristig und regelmäßig Pachtzahlungen für den Standort sowie für Ausgleichsflächen, Kabel- und Wegegrundstücke.
- Welchen Vorteil hat die Gemeinde von dem Solarpark?
Der Solarpark macht die Gemeinde zukunftsfähig und verhilft ihr zu mehr Versorgungssicherheit im Bereich der Energie. Die bislang benachteiligt landwirtschaftlich genutzte Fläche bekommt eine neue Nutzung, die langfristig besteht. Der Ausbau ihrer Erneuerbaren Energien im Strommix führt die Gemeinde in die Energieunabhängigkeit und sichert Preisstabilität. Zudem fügt sich der Solarpark optisch optimal in die Umgebung ein und schafft geräusch- und störungsarm weite Regenerations- und Rückzugsorte für Flora und Fauna. Das gesamte Ökosystem profitiert von dieser neuen Nutzung, insbesondere auch die Menschen vor Ort, die Ruhe genießen und die Landwirte umliegender Flächen, weil mehr Insekten eine verbesserte Bestäubungsqualität für ihre Nutzpflanzen sichern.